Während die Zukunftsforschung Zukunftstrends visualisiert, beschäftigt
sich Zukunftsdesign damit, den virtuellen „Trendbildern“ räumliche Gestalt
zu verleihen. Anders gesagt, Menschen, Unternehmen und Organisationen
durch Vorstellbarkeit, Anschaulichkeit und Begreifbarkeit die Megatrends
der Zukunft zugänglich zu machen. Denn Orientieren, Positionieren und
Navigieren ins Unbekannte ist etwas, das man lernen kann.
Zukunftsgestaltung ist für viele oft nichts anderes als eine Art pragmatische
Herangehensweise, sich temporär auf eine bestimmte zukünftige Herausforderung
einzulassen. Da wir die Zukunft ja nicht sehen können, braucht es Vorstellungskraft,
Überzeugung und Mut, dem Unbekannten zu begegnen. Aber leider bleibt
es meist nur beim Versuch, da wir das Zukünftige einfach nicht erkennen
können.
Zukunft zu gestalten bedeutet zunächst einmal, sie „in eine erlebbare
und verständliche Form“ zu bringen - ihr Gestalt zu verleihen, damit
sie auch erkennbar wird. Erst der Blick aus einer uns gedanklich vorstellbare
Zukunft auf das Gegenwärtige lässt jene Möglichkeits- und Gestaltungsräume
erkennen, die wir für unsere Zukunftsstrategien und Roadmaps so dringend
brauchen. Erst daraus entstehen auch jene Wegbeschreibungen, Landkarten
und Navigationshilfen, die wir brauchen, um unsere zukünftigen „Sehnsuchtsorte“
auch erreichen zu können.
Zukunftsdesign bedeutet, in Verhältnismäßigkeiten und Abhängigkeiten
(Prozessen) denken zu lernen, weil wir dadurch wichtige Zusammenhänge
verstehen und entschlüsseln können. Es lehrt uns, ein Zukunftsziel anzuvisieren,
es hinreichend exakt zu definieren und dabei die Übersicht zu behalten.
Aber auch warum Komplexität oftmals nur eine Frage von falschen oder
verloren gegangenen Perspektiven darstellt.
Zukunftsdesign schafft Orientierung in einer Welt, in der durch eine
immer größere Spezialisierung der Sinn und Überblick am Ganzen verloren
gegangen ist. Es ist die Sehnsucht auf ein Morgen, das besser, ästhetischer
und klarer sein soll und setzt jene Innovationsprozesse in Gang, die
wir dafür brauchen. Zukunftsdesign ist eine Art „Möglichkeitsraum“ zwischen
dem Morgen und Heute, den es zu gestalten und strukturieren gilt, um
Umbrüchen, Marktveränderungen oder disruptiven Überraschungen zuvorzukommen.
Letztlich ist es nichts anderes als der gelegte Kurs einer Zukunftsnavigation,
um Wettbewerbsvorteile und neue Geschäftsmodelle in einer komplexen
Welt frühzeitig erkennen und umsetzen zu können.
… vielleicht ist Zukunftsdesign das neue (Zukunfts-) Management